Interreligiöses aus Fatima

 

Echte Religion und damit wahre Rückbindung an Gott ist nur möglich, wenn man Ihn kennt. Das Antlitz Gottes kennen wir aber erst in Wahrheit, seit der liebe Gott sich uns in Jesus Christus konkret und als persönliches Gegenüber in Seiner wahren Heiligkeit und in Seiner unendlichen Liebe, Güte und Vollkommenheit geoffenbart hat!

Ohne diese Selbstoffenbarung Gottes tappt der Mensch im Dunkeln, auch wenn er rein natürlich immer schon vage Gottes Allmacht sowie die Forderungen der Liebe Gottes und damit den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennen kann und somit auch schon vor der übernatürlichen Offenbarung Gottes zur Sittlichkeit berufen ist!

Eine heidnische Religion, aber auch jede von der Kirche abgefallene Sekte, kann den Menschen wegen des Fehlens der wahren Offenbarung und des wahren Bildes Gottes aus sich nicht zu wahrer Erkenntnis und Verankerung in der Liebe Gottes, noch weniger aber zu einem heiligen Leben und damit auch nicht zum ewigen Heile führen!

Deshalb brauchen die Menschen die Verkündigung, die Hinführung zur wahren Erkenntnis und zum wahren Glauben, deshalb auch der klare und eindeutige Aufruf Christi „Bekehret euch!“ (Mt. 4,17 par.) und die Aussendung der Jünger zur Mission: „Geht darum hin und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie alles halten lehrt, was ich euch geboten habe“ (Mt. 28,19). Und weil nur in der Annahme der Gnade und der Heiligkeit und in der persönlichen Zustimmung zum heiligen Willen Gottes das Leben und das Heil gefunden wird, spricht Jesus auch die klaren Worte: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk. 16,16)!

„Nicht glauben“ heißt hier die Haltung der Verweigerung dem Gnadenangebot und dem Aufruf der Liebe Gottes gegenüber. Ein bloßes „Nicht Wissen“, das sich aus einem Mangel an Kenntnis der wahren Offenbarung Gottes ergibt, ist etwas völlig anderes und kann auch nicht als persönliche Schuld angerechnet werden.

Deshalb hat die katholische Kirche auch immer klar unterschieden zwischen der falschen Religion, die für das Heil des Menschen ohne Nutzen ist  - ja durch ihre Irrtümer immer auch eine Gefahr für das wahre Leben darstellt, wie wir es heute ja vielfach und drastisch vor Augen gestellt bekommen -, und den Menschen selbst, die - oft ohne jegliche Schuld - unter den Bedingungen falscher religiöser Auffassungen leben müssen.

Da der liebe Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, hat die heilige katholische Kirche immer betont, dass auch solche Menschen das Heil finden können, wenn sie bereit sind, den heiligen Willen Gottes, also die Liebe, aufrichtig zu suchen und zu verwirklichen und ihr Herz damit einer übernatürlichen Gesinnung und der Gnade öffnen! Die katholische Kirche spricht hier von der sogenannten „Begierdetaufe“.

Nicht die Verehrung falscher „Götter“, abergläubische Riten oder „Religionen“ bringen dem Menschen also das Heil, sondern die Sehnsucht nach dem persönlich noch unbekannten - mit den bisher verehrten Göttern nicht identischen -, aber wahren Gott, auf die auch der heilige Paulus bei seiner Rede in Athen (Apg. 17,23) mit Recht hingewiesen hat!

In diesem Sinn kann es nur eine wahre Religion, eine wahre Rückbindung des Menschen an Gott, geben, weil es ja auch nur einen Gott und eine Wahrheit geben kann!

Wer viele Religionen als Wege zu einem nebulösen „friedlichen“ Endzustand anpreist, bei dem es letztlich keine Wahrheit mehr gibt, der nimmt den Menschen den wahren Frieden in der Liebe Gottes, der leugnet die wahre und konkrete Offenbarung Gottes und führt die Menschen nicht zu einem tieferen Glauben, wie vorgeschützt wird, sondern zum Unglauben und zur Aufgabe der tiefsten sittlichen Verankerung des Menschen!

Noch einmal: Es geht bei der Treue der katholischen Kirche gegenüber dem  Auftrag Christi um die Rettung der Menschen, nicht um ihre persönliche Verurteilung, wie es manche der Kirche unterstellen!

Leider - und das ist nach Jesus Christus ein Zeichen der Endzeit (vgl. Mt. 24,10ff.)! - ist der Glaube und das Bewusstsein für die Bedeutung der Wahrheit und des Lichtes Christi bei vielen und höchsten Kirchenmännern verloren gegangen! Im Gefolge eines theologischen Betriebes, der die Liebe zu Gott und zum Glauben der katholischen Kirche als nebensächlich erscheinen lässt, ist die Erkenntnis Christi und die Bedeutung von Glaube, Hoffnung und Liebe bei vielen verloren gegangen und wird Christus auf dieselbe Stufe wie alberne heidnische „Gottheiten“ oder „Weisheiten“ gesetzt!

Und so wird sogar oder gerade an besonders geheiligten Orten der Versuch unternommen, eine neue, scheinbar christliche, in Wirklichkeit jedoch heidnische Religiosität zu etablieren und den wahren Kult Gottes zu verdrängen oder durch eine neue religiöse Praxis vergessen zu machen!

Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Heiden zu Treffen oder zu Gesprächen eingeladen werden, solange das Interesse an der Wahrheit im Mittelpunkt steht. Das gilt auch für Einladung zum Gebet, das ja nur dann wahres Gebet sein kann, wenn es intentional an den wahren und einen Gott gerichtet wird, auch wenn er für den einzelnen noch unbekannt sein mag, weshalb auch die Einladung so formuliert sein muss, dass zum Gebet zum einen und wahren Gott oder zu unserem Vater im Himmel aufgerufen wird, nicht aber zu Kulthandlungen falschen Göttern gegenüber!

Seit Joh. Paul II. 1986 nach Assisi eingeladen hat, damit dort Kulthandlungen aller Religionen  vollzogen wurden, ist das sogenannte interreligiöse Gebet zur Modehandlung geworden.

Selbst in Fatima, wo 1917 die Muttergottes drei Kindern erschien, um zum Gebet für die Bekehrung Russlands und der Sünder aufzurufen, ist nun der neue Geist und das „neue“ Verständnis der „Religionen“ bei den Verantwortlichen angekommen, das - mehr oder weniger deutlich ausgesprochen - keine „Bekehrungen“ mehr sucht! Kann dies verwundern, nachdem seit den siebziger Jahren das überlieferte, mit den unverfälschten Worten Jesu gefeierte, heilige Messopfer aus den Kirchen allgemein ausgeschlossen wird?

John Vennari berichtet auf der Internetseite von einer Konferenz, die vom 10. bis 12. Oktober in Fatima im Pastoralzentrum Paul VI. in unmittelbarer Nähe des Heiligtumes unter Teilnahme des Bischofs von Leiria-Fatima, des Patriarchen von Lissabon und des Erzbischofs Michael J. Fitzgerald, Präfekt des „Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog“, stattfand. Die Veranstaltung stand unter dem Leitsatz: „Die Gegenwart des Menschen - die Zukunft Gottes: Die Rolle von Heiligtümern in der Beziehung zum Heiligen“.

Dabei erklärten Vertreter verschiedener Religionen, darunter Buddhisten, Hindus, Moslems, Orthodoxe, Anglikaner und „Katholiken“, die Bedeutung von Heiligtümern in ihren religiösen Traditionen.

Vennari schreibt: „Verurteilt bei diesen Kongressen ist jede Anerkennung der Tatsache, dass die katholische Kirche die einzige wahre Religion ist, die von Gott eingesetzt und gewollt ist... Die falschen Götter des Buddhismus, des Hinduismus und des Islam sind ‚fremde Götter‘, welche das erste Gebot der ganzen Menschheit zu verehren verbietet. Das gilt auch für den Protestantismus, weil Protestanten an einen Christus glauben, der nie existierte. Sie glauben an einen Christus, der keine Kirche einsetzte, um alle Menschen zu lehren, zu leiten und zu heiligen, ... der kein Papsttum einsetzte, ... der nicht will, dass wir Seine heilige Mutter Maria verehren, ... der keine sieben Sakramente als besondere Gnadenmittel der Rettung eingesetzt hat, ... der kein heiliges Messopfer eingesetzt hat... Dies ist der Grund, warum ... Papst Pius IX. in seinem Syllabus 1864 (Nr. 18) lehrte, es sei ein Irrtum, zu glauben, dass ‚der Protestantismus nichts anderes als nur eine andere Form derselben wahren christlichen Religion sei‘“.

 

John Vennari beklagt, dass die Geschichte und Botschaft von Fatima auf dem Kongress praktisch gar nicht erwähnt worden sei. Vielmehr wurde das Heiligtum von Fatima, wo die Gottesmutter zu Gebet und Buße für die Bekehrung der Sünder aufgerufen hat, wo viele Menschen an Leib und Seele wunderbare, auch wissenschaftlich bestätigte Hilfe und Heilung gefunden haben, wo mehr als 70 000 Menschen Zeugen des außergewöhnlichen Sonnenwunders geworden sind, im selben Stil und auf derselben Stufe abgehandelt wurden wie heidnische und abergläubische „Heiligtümer“.

Der belgische Jesuitenpater Jacques Dupuis habe dann die These vorgetragen, dass alle Religionen positiv von Gott gewollt seien. Das Ziel des Dialogs sei nach Dupuis nicht, die Nicht-Katholiken zu bekehren, sondern vielmehr beizutragen, dass „der Christ ein besserer Christ, der Hindu ein besserer Hindu werde“. Wir sollten nicht auf die anderen Religionen als „Nicht‑Christen", sondern nur als „die anderen" Bezug nehmen. Nach Pater Dupuis seien „Christen und die ‚anderen‘ gemeinsam Glieder des Reiches Gottes in der Geschichte“. Die Aussagen des Konzils von Florenz von 1442, wo gesagt wurde, dass außerhalb der katholischen Kirche kein Heil zu finden ist, wischte er dabei als „schrecklichen Text“ beiseite.

Nach seiner Ansicht sei „der Heilige Geist gegenwärtig und wirksam in den heiligen Büchern des Hinduismus oder des Buddhismus“, damit auch in den heiligen Riten anderer Religionen.

Solche Auffassungen, so erschreckend wirklichkeitsfremd sie auch sein mögen, finden heute immer mehr Anhänger, nicht zuletzt seit Joh. Paul II. das „interreligiöse Gebet“ eingeführt hat, fremden Religionsbüchern und -führern huldigt (vgl. den Korankuss von Joh. Paul, die Teilnahme an heidnischen Riten, die Übersendung eines bischöflichen Brustkreuzes an den anglikanischen Erzbischof von Canterbury, der nach katholischer Lehre nur ein Laie ist, usw.) und seit von Rom selbst bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder die Treue zu den jeweiligen religiösen Traditionen der unterschiedlichen Religionen eingefordert wird und Abkommen auf den Verzicht des gegenseitigen Missionierens geschlossen werden! (vgl. Vereinbarung von Balamand usw.).

Und so spendeten auch bei dem oben genannten Vortrag den Ausführungen von Pater Dupois die hochrangigen geistlichen Vertreter eifrig Beifall, einschließlich des Bischofs von Fatima und des Rektors des Heiligtums von Fatima. Der Kardinals von Lissabon, der von jungen Leuten auf Passagen des Buches von Schwester Lucia Rufe der Botschaft von Fatima hingewiesen wurde, wo sie treu das erste Gebot erklärt, antwortete: „Schwester Lucia ist nicht mehr länger ein Bezugspunkt, seit wir einen so guten im zweiten Vatikanischen Konzil haben“ (Documentation Information Catholique Internationale, November 3, 2003). 

Der Leiter des „Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Erzbischof Fitzgerald, meinte in seiner Ansprache, Pater Dupuis habe „die theologische Grundlage für den Aufbau von Beziehungen mit Menschen anderer Religionen“ dargelegt. Es sei „die Einheit mit Gott nicht begrenzt auf die Menschen, die zur Kirche gehören“. Ziel des Dialogs sei es nicht, andere zu „bekehren“. „Die Kirche“, sagte Fitzgerald, „ist da, um die Heiligkeit in anderen Völkern, die Elemente der Wahrheit, der Gnade und der Schönheit in anderen Religionen anzuerkennen“ und „um zu versuchen, einen größeren Frieden und eine größere Harmonie unter die Menschen anderer Religionen zu bringen“.

Vennari weist in seinem Bericht darauf hin, dass die Überlieferung der katholischen Kirche und die heilige Schrift etwas ganz anderes sagen: „Die Heilige Schrift lehrt unfehlbar, dass falsche Religionen Gott nicht gefallen...  Unser Herr befahl seinen Jüngern: ‚Geht hin und lehrt‘, nicht: Geht hin und dialogisiert‘. Er sagte: ‚So geht denn hin und macht alle Völker zu Jüngern und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes‘ (Mt. 28,19)“.

Pater Arul Irudayam, Rektor der Marienbasilika in Vailankanni, Indien, wo die Muttergottes erschienen sei und wohin jährlich Millionen Pilger kommen, habe dann mit Freude geschildert, wie Hindus durch die Entwicklung der interreligiösen Praxis nun ihre religösen Riten bei ihm in der Marien-Wallfahrtskirche verrichten, worauf die Teilnehmer der Konferenz entzückt applaudierten.

Mit Recht erinnert Vennari an die ganz andere Sichtweise der Hl. Schrift, die da sagt: „Die Götter der Heiden sind Dämonen“ (Ps.95,5). Es kommen einem auch die Aussagen des heiligen Paulus in den Sinn: „Zieht nicht mit den Ungläubigen an einem Joch! Denn was haben Gerechtigkeit und Gottlosigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemein? Wie stimmen Christus und Belial zusammen? Was hat der Gläubige mit dem Ungläubigen zu schaffen? Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen?“ (2.Kor.6,14ff.).

Wohlgemerkt: Es geht hier nicht darum, dass Hindus oder andere Heiden als Pilger in ein katholisches Heiligtum kommen, sondern darum, dass sie dort heidnische Riten vollziehen, ja dazu eingeladen werden!

Vennari erinnert an den heiligen Franz Xaverius, einen der größten Missionare, der entsprechend der katholischen und biblischen Lehre mit ganzer Kraft der Seele und des Leibes und oft unter Lebensgefahr die Heiden zum katholischen Glauben führte und der götzendienerischen Praxis entriss, und der berichtet, wie selbst Kinder einen großen Abscheu vor den heidnischen Riten entwickelten und ihre Eltern tadelten, wenn sie sich auf heidnische Zeremonien einließen.

Wie die katholische Kirche immer gedacht und gehandelt hat, zeigt Vennari an Texten und Erklärungen des überlieferten kirchlichen Lehramtes, von denen einige auch hier vorgestellt seien.

Pius IX. zeigt mit Hinweis auf die Worte unseres Herrn Mt. 18, 17, Mk. 16,16, Lk. 10,16, Joh.3,18 die Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche für das ewige Heil (vgl. The Catholic Dogma by Father Michael Muller, Benzinger Brothers, 1888, p. xi.).

Leo XIII. sagt: „Wir sind absolut verpflichtet, Gott in der Weise zu verehren, wie Er es als Seinen Willen geoffenbart hat... Es kann nicht schwierig sein, herauszufinden, welches die wahre Religion ist, wenn sie nur mit ernstem und vorurteilsfreiem Geist gesucht wird; denn die Beweise sind zahlreich und schlagend ...“ (Papst Leo XIII, Encyclica Immortale Dei, nach The Kingship of Christ and Organized Naturalism von Father Denis Fahey, Regina Publications, Dublin 1943, pp. 7-8).

Ein Gebet von Pius XII. zur seligen Jungfrau zeigt ebenfalls die Bedeutung und Notwendigkeit der katholischen Kirche für alle Menschen: „O Maria, Mutter der Gnade und Sitz der Weisheit! Erleuchte die Herzen, die in die Dunkelheit der Unwissenheit und Sünde gehüllt sind, damit sie klar erkennen, dass die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche die einzige wahre Kirche Jesu Christi ist, außerhalb derer weder Heiligkeit noch Heil gefunden werden kann“ (The Raccolta, Benzinger Brothers, Boston, 1957, No. 626).

Die kirchliche und biblische Lehre ist also klar: nämlich dass es für den Menschen keinesfalls gleichgültig ist, ob er nach außen Heide bleibt oder nicht, selbst wenn bei äußerer Unwissenheit das Heil möglich ist durch die Begierde, den Willen Gottes zu nach Kräften zu erfüllen - durch die sogenannte Begierdetaufe, welcher Weg jedoch viel unsicherer und schwieriger ist!

Entsprechend war auch immer die kirchliche Auffassung über die wahre Einheit, die nur im wahren Glauben und in der wahren Gottesverehrung ihr Fundament hat und ihren Ausdruck findet. (vgl. die Enzyklika Mortalium Animos 1928, die Instructio zur ökumenischen Bewegung, 20. Dez. 1949, uva.).

Vennari geht auch kurz auf das Echo in der Presse ein, die von dem Kongress allerdings erst zwei Wochen später berichtete. Portugal News schrieb am 1. November 2003, dass die Kongressteilnehmer gehört hätten, „wie das Heiligtum in ein Zentrum umgestaltet werden soll, wo alle Religionen der Welt sich versammeln, um ihre verschiedenen Götter zu ehren“.

Dabei wird der Rektor des Heiligtums, Msgr. Guerra zitiert: „Die Zukunft von Fatima ... muss durch die Schaffung eines Heiligtums hindurchgehen, wo unterschiedliche Religionen sich vereinen“. Die Gegner dieses Vorhabens bezeichnet er dabei als „altmodische, engstirnige, fanatische Extremisten und Provokateure“ (Portugal News, On-line edition, November 1, 2003).

(Laut Portugal News sei auch die Errichtung einer neuen modernen Kirchenhalle neben der jetzigen Basilika geplant.)

Vennari ruft zu Gebet und Sühne auf, wenn durch das Versagen der Hirten viele Schafe nicht zum wahren Glauben finden und erinnert daran, dass Kardinal Mercier den ersten Weltkrieg einmal als Züchtigung für die Versuche, die wahre Kirche auf die Stufe der falschen Religionen zu stellen, gedeutet hat. Er weist darauf hin, dass die neue ökumenische Religion eigentlich nur die Religion der Freimaurer darstellt und zitiert Schwester Lucia, die schon 1957 in einem Interview mit Pater Fuentes vor dem Versagen der geweihten Personen gewarnt hat: „Der Teufel will die geweihten Personen besitzen. Er versucht, sie zu verderben, um die Laien einzuschläfern und sie so zur endgültigen Unbußfertigkeit zu verleiten“ (Fatima in Twilight, Mark Fellows, Niagara Falls: Marmion 2003, p. 145).

Ebenso erinnert Vennari aber auch daran, dass jeder einzelne Katholik an seinem Platz gegen die Verfälschung der Wahrheit und des Glaubens die Stimme erheben kann und muss, um seiner Verantwortung gerecht zu werden, wie es Mitte der 1990-er Jahre die Katholiken von Mexiko getan haben, als der Rektor des Heiligtums von Guadalupe in einer Radio-Sendung leugnete, dass Maria auf dem Tepayac Hügel in Guadalupe in Mexico erschienen sei. Das rief so viel Protest hervor, dass der Rektor innerhalb eines Jahres gehen musste.

Anmerkung:

Eine Ergänzung zu dem Bericht von John Vennari bildet eine Ausstrahlung des portugiesischen Fernsehkanals SIC vom 5. Mai 2004, in der gezeigt wurde, wie ca. 60 Hindus von Lissabon aus mit ihrem Priester nach Fatima gekommen sind, um dort in der Erscheinungskapelle die Göttin der Natur zu ehren.

Am Altar wurde dort das Shanit Pa rezitiert, das Gebet für den Frieden. Dann wurden die Hindus in einen Saal geführt und jeder von ihnen persönlich vom Bischof von Leiria-Fatima begrüßt. Der Hindu-Priester legte dem Bischof und dem Rektor des Heiligtums den Schal der Hindu-Priester um mit Inschriften der Bagavad Gita, eines der heiligen Bücher der Hindus.

Der Rektor von Fatima, Luciano Guerra, meinte dazu: „Diese Begegnungen gegen uns Gelegenheit, uns zu erinnern, dass wir in einer Gemeinschaft leben“ (siehe: 29.5.2004).

Kommentar:

Die Heilige Schrift kennt auch eine Wallfahrt der Völker zum Heiligtum Gottes, jedoch völlig anders:

„Am Ende der Tage wird es geschehen: Da steht der Berg des Hauses des Herrn an der Spitze der Berge festgegründet und ragend über die Hügel, und alle Völker strömen zu ihm. Viele Nationen pilgern und sprechen: ‚Auf, lasst uns steigen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs, dass Er uns Seine Wege lehre und wir schreiten auf Seinen Pfaden... „ (Is. 2,2f.).

Hier ist die Rede von einer Bekehrung zum wahren Gott, dessen Offenbarung in Jesus Christus die Erfüllung dieser prophetischen Rede ermöglicht und vollendet! „Doch die Götzen verschwinden ganz und gar!“ (Is.2,18).

Zu den „Göttern“ der Heiden wird gesagt: „Kündet, was in der Zukunft kommt, auf dass wir merken, dass ihr Götter seid! ... Siehe, ihr seid nichts, und nichtig ist euer Tun! Abscheulich ist, wer euch erwählt!“ (Is.41,23f.).

Die Heilige Schrift betont mit Nachdruck, dass nur in der Wahrheit, im Frieden und in der Liebe des einen und wahren Gottes Wahrheit, Friede und Liebe in der Beziehung unter den Menschen möglich sind! Alles andere ist Wahn und Irrlehre und bezweckt einen falschen „Frieden“ der nicht aus der Wahrheit kommt und nicht die Liebe in den Mittelpunkt stellt!

 

Thomas Ehrenberger


 

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