Gibt es eine antichristliche Gesinnung?

Der Mensch neigt ja in seiner sittlichen Schwäche bekanntlich dazu, so manche ernste Worte der Ermahnung oder jene moralischen Forderungen, welche ihm aus seiner persönlichen Sicht unbequem oder lästig erscheinen, in ihrer Bedeutung abzuschwächen bzw. sie nicht ernst genug zu nehmen. Und man sucht dann ziemlich gern nach Gründen, die einen von der Einhaltung bestimmten Aufträge oder Gebote „befreien“ würden, um eventuell auch das eigene Gewissen zu „beruhigen“ und es möglichst nicht zu einem Konflikt kommen zu lassen.

In den Texten des Neuen Testamentes treffen wir gelegentlich auf Worte, bei welchen der starke Eindruck entsteht, als wären sie von ihren Urhebern geradezu absichtlich so formuliert worden, um der einen oder anderen unserer bisweilen eingebürgerten Illusionen in Bezug auf die katholische Religion oder die christliche Lebensführung zu begegnen. Und zwar sollen uns diese Aussagen klar vor Augen führen, was es heißt und bedeutet, als ein Jünger Jesu Christi zu leben und sich in dieser Welt als ein katholischer Christ zu bewähren!

Zu solchen Äußerungen der Heiligen Schrift, die nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig lassen und uns die ganze Tragweite der Entscheidung eines Menschen zur Person und Sendung Christi bewusst machen, gehört zweifelsohne auch das eine Wort aus dem Ersten Brief des hl. Apostels und Evangelisten Johannes, mit welchem er uns offensichtlich geistig wachrütteln und zum intensiven Nachdenken bewegen möchte: „Geliebte! Wundert euch nicht, wenn euch die Welt hasst“ (1 Joh 3,13).

Ein moderner Katholik, welcher allem jenem unkritisch glaubt, was so von den heutigen offiziell-katholischen Kanzeln überwiegend zu hören ist, würde an dieser Stelle womöglich ungläubig den Kopf schütteln und es nicht für möglich halten, dass ein solcher Satz im Neuen Testament anzutreffen sei. Denn seien ja praktisch alle Menschen mehr oder weniger gutwillig und lieb, würden sich ja die allermeisten der Menschen untereinander wie Brüder und Schwestern auffassen und überwiegend auch so verhalten, werde ja praktisch in sämtlichen Religionen von dem einen Gott berichtet und derselbe Gott verehrt, gebe es ja auf dieser Welt keinen einzigen Menschen, welcher sich der universalen Liebe Gottes wirksam entziehen könnte...!

Habe ja auch Jesus hauptsächlich von Liebe, Verzeihen und Erbarmen gesprochen. Deshalb sollten bitte jene Stellen, in welchen von offener oder verborgener Verfolgung der Christen durch Nichtchristen, in welchen sogar von offensichtlichem Hass dem Namen und der Sendung Jesu Christi und der katholischen Kirche gegenüber die Rede ist, nicht unbedingt hervorgehoben und in den Blickwinkel der Betrachtung gerückt werden. Sie müssten halt anders interpretiert (sprich: relativiert!) und dem allumfassenden Geist der Brüderlichkeit und der Liebe aller Menschen untereinander unterstellt (mit anderen Worten: geopfert!) werden. Denn auf keinen Fall sollte man gerade als Katholik bei den Andersdenkenden Anstoß erregen und unsere nichtkatholischen bzw. nichtchristlichen Brüder und Schwestern im Glauben wie auch immer irritieren geschweige denn sie vor den Kopf stoßen. Denn ein solches Verhalten würde ja nur unchristlich sein.

Oder ein zeitgenössischer Mensch, welcher alles für mehr oder weniger wahr annimmt, was die heutigen liberalen Medienorgane an Nachrichten und Informationen unter das Volk bringen, würde beim Vernehmen jener ernster Worte des Apostels Johannes wahrscheinlich deswegen an deren Wahrheitsgehalt zweifeln, weil er tendenziell annehmen würde, nur die vergleichsweise wenigen Taliban oder Islamisten bzw. ein paar Nazis würden die so genannten Bösen in dieser Welt darstellen - die meisten der anderen Erdbewohner seien halt im Prinzip nett, tolerant, liberal, Demokraten usw. und somit mehr oder weniger die Guten.

Bei ihnen sei ein bewusst-willentliches Hassen der christlichen Religion bzw. der katholischen Kirche überhaupt nicht vorstellbar. Und gäbe es da auch manchmal den einen oder anderen Übergriff, wären diese nicht auf eine grundsätzliche antichristliche Mentalität zurückzuführen, sondern lediglich auf relativ harmlose sittliche Unzulänglichkeiten der menschlichen Natur, wie sie halt uns allen eigen seien. Aber weil außerdem die Christen sowieso immer nur vergeben und die andere Backe hinhalten müssten, wenn sie geschlagen würden, sollten sie sich bitte überhaupt nicht beklagen bzw. wie auch immer zu Wort melden, wenn ihnen auch einmal etwas Unangenehmes widerfahren sollte.

„Geliebte! Wundert euch nicht, wenn euch die Welt hasst.“ Das Besondere an dieser Formulierung ist, dass der Apostel hier nicht lediglich eine Art Ankündigung macht von dem, was den Christen durch die Welt, die von Jesus Christus nichts oder nicht genug wissen will, alternativ widerfahren könnte. Nein, dieser Satz legt ihnen deutlich nahe, fest mit einer solchen Ablehnung und Verfolgung zu rechnen und ein solches Schicksal fast oder sogar als etwas Selbstverständliches anzusehen! Soll man sich ja ausdrücklich nicht darüber „wundern“, wenn einem solches widerfahren würde.

Und um ihrer Bedeutung und ihres schwerwiegenden Inhalts willen sollte man diese Stelle bitte auf keinen Fall in ihrer Aussagekraft abschwächen, indem man an sie z.B. mit irgendwelchen modernistisch-verharmlosenden Interpretationen herantritt. Denn es ist ja hier wirklich davon die Rede, dass die Jünger Jesu Christi von der (gottlosen) Welt heftigst abgelehnt würden, und ihnen bisweilen sogar ein richtiger Hass entgegen schlagen werde. Darauf sollten sie nicht etwa verstört-depressiv reagieren oder sich darüber dergestalt extrem überrascht zeigen, dass sie wie gelähmt darstünden. Nein, sie sollten eine solche Antwort auf die Heilsbotschaft Christi und der katholischen Kirche immer mit einkalkulieren und fast wie selbstverständlich davon ausgehen! Denn diese, zugegeben bittere, Erfahrung wird hier indirekt sogar als ein fester Bestandteil der christlichen Existenz in dieser Welt dargestellt.

Der Grund für dieses gehässige Verhalten dem Namen Christi gegenüber ist wohl darin zu suchen, dass offensichtlich bei weitem nicht jeder willens ist, den in Jesus Christus geoffenbarten Willen Gottes anzuerkennen und seinen eigenen menschlichen Willen danach auszurichten. Und das Tragische daran ist, dass der Mensch seine Willensfreiheit bisweilen auch insofern missbrauchen kann, dass er zwar Gott und Seinen heiligen Willen ganz genau erkennt (und somit auch keinen legitimen Grund für dessen Ablehnung sieht, ja niemals sehen kann!), sich aber willentlich dennoch gegen Ihn wendet.

In einem solchen Fall handelt es sich nicht (mehr) um einen etwaigen Mangel an Erkenntnis oder um einen Irrtum in der Anwendung eines oder mehrerer der erkannten legitimen Prinzipien, wie es ja in unserem Leben sonst so oft vorkommt (leider), sondern letztendlich um nichts anderes als um pure und durch nichts zu rechtfertigende Bosheit! Somit öffnet der betreffende Satz des Lieblingsjüngers Christi, der ja bei der Feier der ersten hl. Messe an Seiner Seite lag (vgl. Joh 13,23.25; 21,20), sehr wohl die Möglichkeit, dass es bewusste und willentliche antichristliche Haltung geben kann (und wohl auch gibt)! Hat sich ja auch Luzifer, der ja ursprünglich ein besonders bevorzugter Engel Gottes war, gerade dadurch „ausgezeichnet“, dass er Gott trotz klaren Wissens und optimaler Erkenntnis nicht anerkennen und Ihm nicht dienen wollte (wofür es ja in einem solchen Fall keine Entschuldigung und keinen Grund gibt)!

Und offensichtlich ist Johannes bis zum Zeitpunkt der Abfassung seines entsprechenden Schreibens bereits genügend solchen Fällen abgrundtiefer Bosheit und blinden Hasses begegnet - jedenfalls erweckt er den Eindruck, als wüsste er ganz genau, wovon er hier schreibt. War er ja auch höchstpersönlich Zeuge der Gerichtsverhandlung gegen Jesus vor dem Hohen Rat zu Jerusalem und musste somit mit ansehen und -hören, wie verlogen der betreffende verantwortliche Personenkreis war und von welchem Hass gegen Jesus er sich leiten ließ: „Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten nach einem Zeugnis gegen Jesus, um Ihn in den Tod zu bringen“ (Mk 14,55); „Da sie mit grenzenloser Verachtung auf das ´verfluchte Volk, das das Gesetz nicht kennt´ (Joh 7,49), herabblickten, hätten sie auch für den ungebildeten Prediger aus Nazareth und seinen Anhang nichts weiter als Verachtung übrig gehabt, wenn nicht sein offener Kampf gegen sie und seine wachsenden Erfolge in der Bevölkerung ihre Verachtung in grimmigen Hass verwandelt hätten“ (Blinzler, Josef, Der Prozess Jesu. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1955, S. 71).

„Geliebte! Wundert euch nicht, wenn euch die Welt hasst.“ Diese Erfahrung, von vielen im eigenen Umfeld für eine Art Unmensch gehalten zu werden und dem öffentlichen Hohn preisgegeben zu sein, musste dann auch die junge Kirche in den ersten drei Jahrhunderten ihrer Existenz machen. War es ja damals populär, die Christen für sittliche Ungeheuer zu halten (weil sie u.a. angeblich ihre eigenen Kinder auffressen würden), hat man sie ja auch gesellschaftlich-politisch als höchst gefährlich eingestuft (weil sie die römisch-heidnische Götterwelt nicht anerkannten), was dann in der Folge an vielen Ecken des Römischen Imperiums zu immer wieder neue Wellen blutiger Verfolgungen führte. Wer damals Christ geworden und sich dann auch öffentlich zum christlich-katholischen Glauben bekannt hatte, musste damit rechnen, nicht nur mehr oder weniger theoretisch Widerspruch zu erfahren, sondern sogar buchstäblich gehasst ...und vielleicht auch physisch umgebracht zu werden!

Und dass sich zum christlichen Glauben bekennende Menschen ausgelacht und gesellschaftlich wie sozial benachteiligt wurden, haben vor nicht allzu langer Zeit z.B. auch noch Gläubige in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion erfahren können bzw. müssen. Man wusste, was es bedeuten könnte, sich zum Glauben zu bekennen - man war sich der Ernsthaftigkeit der Situation stets bewusst. Die Gläubigen bemühten sich dann aber auch entsprechend, den Glauben heilig in ihren Herzen zu halten (vgl. 1 Petr 3,15) und zu bewahren.

Die Illusion vieler der Christen der Gegenwart besteht aber gerade darin, dass sie meinen, alle diese schlimmen Dinge seien praktisch unwiderruflich vorbei und somit historische Vergangenheit, als hätten wir entweder mit solchen äußeren Erscheinungen oder mit ähnlichen inneren Einstellungen nicht das Geringste (mehr) zu tun. Man genießt sorgenlos die vermeintliche Akzeptanz durch die Gesellschaft ...und kümmert sich dann auch sowohl um den Herrgott als auch um den Glauben dementsprechend weniger!

Und auch scheint es hier zu Lande auf den ersten Blick tatsächlich eine gewisse Akzeptanz des nominell Christlichen durch die Gesellschaft zu geben. So dürfen z.B. die beiden großen „Kirchen“ in Deutschland Schulen und Kindergärten unterhalten, ihnen wird in den Medien die Gelegenheit gegeben, etwa das „Wort zum Sonntag“ zu sprechen, und auch wird für sie vom Staat eine Kirchensteuer erhoben, um nur drei Beispiele anzuführen. Niemand muss also um sein Leben bangen oder physische Not leiden.

Dennoch ist es eine interessante Erscheinung, dass diese Gutheißung durch die Gesellschaft nur jene „Kirchen“ und religiöse Gruppen genießen, welche die modernistische und liberal-freimaurerische Mentalität adaptiert haben ...und sich früher oder später - welch` ein Zufall! - von der wahren katholischen Kirche aller Jahrhunderte distanziert, getrennt oder wie auch immer losgesagt haben!

Über die verschiedensten protestantischen „Kirchen“ und Gemeinschaften zum Beispiel vernimmt man in Presse, TV oder Rundfunk praktisch nicht die geringste Schelte. Es wird überhaupt nichts daran ausgesetzt, dass der Protestantismus z.B. viele der entscheidendsten Grundsätze der apostolischen Kirche über Bord geworfen und somit den größten Bruch innerhalb der westlichen Christenheit verursacht hat.

Im Gegenteil, Luther und die übrigen „Reformatoren“ finden offensichtlich gerade deswegen höchste Anerkennung in der gegenwärtigen liberalen Medienlandschaft, weil sie gegen die Kirche waren und letztendlich anstelle der göttlich geoffenbarten apostolischen Glaubensüberlieferung ihre eigene private Meinung bzw. das persönliche menschliche Dafürhalten gestellt haben. Dass aber Gott letztendlich entthront und an Seine Stelle der Mensch treten soll, war schon seit langem das erklärte Ziel bestimmter Kreise, die gegen die katholische Kirche und deren authentisch christliches Weltbild immer nur witterten (und kämpften)!

Und auch wird in der Regel tunlichst der Mantel des Schweigens über die allergröbsten moralischen Vergehen z.B. eines Martin Luther oder der übrigen „Reformatoren“ ausgebreitet - niemand scheint sich für deren Untaten zu interessieren. Auch wenn bisweilen zugegeben wird (bzw. werden muss), dass sie durch manche große Fehltritte aufgefallen sind, wird meistens als eine Art Entschuldigung z.B. hinzugefügt, sie seien halt auch nur Menschen gewesen und hätten es grundsätzlich gut gemeint.

Wehe aber der katholischen Kirche! Was habe sie denn nicht alles in der Vergangenheit angestellt, welche furchtbaren Verbrechen seien ihr nicht alles zu Lasten zu legen, wie unmenschlich würden doch ihre Lehren und sittliche Forderungen sein, wie furchtbar sei doch von ihr das Volk unterjocht worden, was hätten da die Päpste, Bischöfe und Priester nicht alles an Bosheiten veranstaltet - man überbietet sich geradezu gegenseitig an entsprechenden Vorwürfen! Danach sei die katholische Kirche in der Vergangenheit fast für alles verantwortlich gewesen, was der Menschheit an Unglück widerfahren ist. Da wird einem Katholiken (offensichtlich bewusst!) ein so richtig schlechtes Gewissen eingeredet, sich zu dieser Kirche zu bekennen.

Bezeichnenderweise erfreut sich gegenwärtig Dan Brown`s Buch „Sakrileg“ bzw. der entsprechende Spielfilm „Da Vinci Code“ enormer Unterstützung durch jene in der Meinungsmache und der Werbebranche, die die entsprechenden Hebel in der Hand halten, wobei doch Mel Gibson`s Film „Die Passion Christi“ massiv kritisiert und von der Tendenz her als unmenschlich und paradoxerweise auch als unchristlich charakterisiert wurde! Also trifft jene Akzeptanz einflussreicher wie meinungsschaffender Kreise in der Gesellschaft letztendlich doch nicht das authentisch christliche Element: die reine Lehre des Evangeliums bzw. der apostolischen Tradition der katholischen Kirche, sondern lediglich eine vermenschlichte und nach liberalen „Idealen“ umfunktionierte Version des Christentums!

Dafür bietet auch und gerade die modernistische „katholische“ Amtskirche das beste Anschauungsbeispiel. Wird die Zeit vor dem Vatikanum II. bzw. vor dem Tod von Papst Pius XII. analysiert, hört man eine ganze Reihe von Vorwürfen: Wie rückschrittlich und unvernünftig habe man doch damals die kirchlichen Lehren und Dogmen vertreten (Heilsnotwendigkeit des christlich-katholischen Glaubens, Mission, Dreifaltigkeit); wie wenig Verständnis für und Rücksicht auf nichtkatholische Gemeinschaften hätte man aufgebracht (Ökumenismus, interreligiöser Dialog); wie rückständig und altmodisch hätten die kirchlichen Morallehren im allgemeinen und solche im Hinblick auf die Ehe und das 6. Gebot im speziellen ausgesehen - wie wenig Verständnis und Toleranz hätte man dabei für die Bedürfnisse und Freiheiten des Menschen gehabt; wie schlimm und verkrustet hätten doch die kirchlichen Strukturen ausgesehen; wie undemokratisch, intolerant und antisemitisch sei man damals gewesen...

Und dann begann eine ganz neue und wunderbare Ära im Leben der Kirche! Es kamen nämlich Johannes XXIII. und seine Nachfolger an die Macht, und es geschah das glorreiche Zweite Vatikanische Konzil, welches doch viele der früheren theologisch-dogmatischen Ansichten revidierte, indem es sie uminterpretierte, und sich in vielen wichtigen Glaubensfragen nicht mehr so stur und uneinsichtig verhielt - endlich rückte der Mensch mit seinen Bedürfnissen und vielseitigen Ansichten in den Blickwinkel der Kirche bzw. in deren Mittelpunkt! Früher war alles rückwärts gewandt und dunkel, jetzt aber schaut man endlich nach vorne und ist voll Zuversicht!

Tragischerweise spielt der heutige modernistische Klerus bis in die höchste Spitze in Rom hinauf bei diesem traurigen Spektakel der Wahrheitsverdrehung und Tatsachenverdunkelung fleißig mit und stimmt ebenfalls eifrig in den Lobpreis liberal-freimaurerischer Ideale ein! Gelegentlich wird ein weinig Widerspruch zelebriert (um die „Traditionalisten“ zu „beruhigen“!?), im großen und ganzen aber hat man sich auf die neuen Prinzipien und Ideen eingestellt. Denn wie wäre es denn sonst zu erklären, dass z.B. die „Päpste“ ab Johannes XXIII. gerade in jenen Kreisen, die durch ihre antikatholische bzw. sogar antichristliche Gesinnung auffielen und von der Kirche früher auch als solche bezeichnet wurden, praktisch höchste Anerkennung finden, über Pius XII. und seine Vorgänger aber der Dreck fast kübelweise ausgeschüttet wird? Ob das nicht ein Grund zum Nachdenken wäre.

Ja, da sieht man, für wen in der modernen liberalen Welt das Herz schlägt, und wie viel „Sympathie“ man auf der anderen Seite für die authentische christliche Lehre, wie sie nämlich von der katholischen Kirche seit der Zeit der Apostel überliefert wurde, empfindet. Aber seien wir deswegen nicht niedergeschlagen oder demoralisiert - es wurde uns ja ausdrücklich vorhergesagt und verkündet: „Geliebte! Wundert euch nicht, wenn euch die Welt hasst“.

Empfinden wir diese Ablehnung der modernen Welt (die bisweilen auch in Hass umschlagen kann) gegen den überlieferten katholischen Glauben und die katholische Kirche aller Jahrhunderte (als die heilsrelevante Stiftung Jesu Christi) im Gegenteil sowohl als eine Auszeichnung als auch als einen klaren Hinweis, dass wir uns (doch) auf Seiten Jesu Christi, des göttlichen Erlösers und des einzigen Mittlers zwischen Gott und den Menschen, befinden! Was nützte uns der Applaus und die Zustimmung der ganzen Welt, wenn wir uns dadurch gegen Christus und Seine Kirche richten würden? „Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss zufrieden sein, wenn es ihm geht wie seinem Meister, und der Knecht, wenn es ihm geht wie seinem Herrn. Hat man den Hausherrn Beelzebub geschmäht, um wie viel mehr seine Hausgenossen“ (Mt 10,24f).

Nein, gehen wir unseren Weg der Treue zu Jesus Christus und den Lehren des überlieferten Lehramtes der katholischen Kirche tapfer weiter ...und lassen wir uns davon weder durch das gelegentlich zu vernehmende dumme Geschwätz unserer Mitmenschen noch durch die vielfältigen und subtilen Versuchungen der professionellen Propaganda abbringen! Denn nur Er ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch Mich“ (Joh 14,6).


P. Eugen Rissling

 

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