Christentum weltweit verfolgt

Aufregung wegen Kritik am Islam. Wir erinnern uns ja noch gut an die gewaltige Welle der Empörung, die in der ganzen Welt aufbrauste, als vor einigen Jahren ein protestantischer Pastor aus Florida in den USA ankündigte, einen Koran wegen der darin nicht nur einmal enthaltenen Aufrufe zur Gewalt gegenüber allen Nicht-Moslems, den “Ungläubigen”, verbrennen zu wollen. Da hat sich dann sogar der amerikanische Präsident höchstpersönlich eingeschaltet, um diese geplante Aktion zu verhindern, und auch fast jeder Regierungschef eines Staates fühlte sich berufen, sich dagegen auszusprechen und zum Respekt vor dem Islam aufzurufen. Wir wollen hier nicht sagen, dass eine solche Koranverbrennung durchgeführt werden sollte. Unsere Absicht ist, im Kontrastvergleich zu anderen analogen Fällen aufzeigen, wie einseitig und sogar heuchlerisch die ganze Diskussion zum Thema Islam häufig verläuft - in jedem Fall in Europa und Nordamerika.
Denn wo bitte sprechen dieselben Politiker und Vertreter von Massenmedien von den Bibelverbrennungen, die hier und da stattfinden? Solche Nachrichten sind offensichtlich keine Zeile wert, darüber kann man da kaum bis nichts lesen. So berichtete der bekannte deutsche Publizist Udo Ulfkotte (der wegen seiner sachlichen Islamkritik und den damit verbundenen Drohungen seitens so mancher Moslems übrigens unter Polizeischutz stehen muss! - Warum denn, wenn der Islam angeblich so tolerant ist?) vor einigen Jahren in der Talkshow “Menschen bei Maischberger” im deutschen Fernsehen, dass im Jahre 2007 in der ARD öffentlich eine Bibel verbrannt wurde, um auf die Gefahren des radikal-evangelikalen Christentums hinzuweisen. Wo war denn da der große Aufschrei?
Ferner erzählte derselbe Publizist in derselben Sendung, die amerikanische Armee hätte vor einigen Jahren selbst in Baghram, Afghanistan eine ganze Ladung von Bibeln verbrannt, die von einer protestantischen Gemeinschaft aus missionarischen Zwecken in dieses Land gebracht wurde. Man hielt diese Lösung, Bibeln dem Feuer zu überlassen, für billiger, als dieselben Bibeln wieder in die USA zurück zu bringen. Wo war denn bitteschön die Welle der Empörung gegen diesen barbarischen Schritt der US Army in unserer Medienlandschaft oder auch bei der Kanzlerin zu vernehmen? Niente, nothing, nichts!
Dagegen hat man sogar schon einen Fachbegriff gebildet, um alle möglichen Islamkritiker, mag deren Kritik noch so sachlich und objektiv sein, wie mit einer Keule zu erschlagen und zum Schweigen zu bringen - Islamophobie! Wenn in Deutschland jemand auch nur etwas Kritisches gegen den Islam sagt, was über das Maß des von der so genannten und von bestimmten liberalen Kreisen praktisch willkürlich diktierten “politischen Korrektheit” gerade noch Geduldeten hinausgeht, gerät er praktisch sofort in den Verdacht, “intolerant”, “ausländerfeindlich” und eben “islamophob” zu sein. Und sehr viele Moslems selbst fühlen sich sofort lautstark (und nicht selten sogar gewalttätig!) “beleidigt”, hören sie nur irgendetwas über den Islam, was ihnen nicht gefällt. Von einer sachlichen Diskussion über das betreffende Thema bzw. von einer faktenorientierten Auseinandersetzung in den allermeisten Fällen leider keine Spur!
Wir erinnern uns ja auch noch an die weltweit heftigen Reaktionen, die 2006 auf die sogenannte Regensburger Rede von Benedikt XVI. folgte. Joseph Ratzinger als “Papst” der “Konzilskirche” hat ja damals in einem anderen Zusammenhang in der Universitätsaula zu Regensburg nur ein Zitat vom Byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos gebracht, in welchem dieser sich kritisch zur Rolle der Gewalt im Islam äußerte, da ja Mohammed “vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten”.
Und mehrere westliche Politiker haben daraufhin ihre klare Unzufriedenheit mit dieser Äußerung Benedikt XVI. der Öffentlichkeit bekannt gegeben (so auch die deutsche Bundeskanzlerin Merkel) und zum Respekt vor dem Islam aufgerufen. Und Moslems selbst sind daraufhin überall in der Welt massenweise zu Demonstrationen zusammengekommen, um ihrem Ärger darüber freien und an vielen Orten eben auch ziemlich gewalttätigen Lauf geben zu lassen. Sind denn daraufhin an manchen Orten nicht sogar auch nicht gar so wenige Christen vom fanatischen islamischen Mob umgebracht worden, nur um Rache für jene Äußerung zu nehmen? Das verstehen also sehr viele Anhänger des Islam unter der vom Islam angeblich so hoch gepriesenen “Toleranz”! Aber das am meisten Schockierende daran war und ist, dass sich keiner berufen fühlte, den historischen Inhalt der betreffenden Äußerung des Kaisers Manuel II. Palaiologos sachlich zu widerlegen!
Und wie musste dann Ratzinger zurückrudern und sich in einem Fort für seinen so genannten “Fehler” entschuldigen! Vor lauter Kniefällen vor dem Islam und dessen Anhängern ist ja der arme Mann damals viele Monate überhaupt nicht zur Ruhe gekommen. Und auch viele islamische Staatsoberhäupter und Politiker mussten dann von ihm durch viele Reden und Erklärungen besänftigt werden. Das hat ja damals eine ganze Weile so gedauert und haftete ihm auch danach ständig an.
Darüber, wie viele Christen damals (und bei vielen anderen Gelegenheiten!) infolge dieser vermeintlichen “Beleidigungen des Propheten” ihr Leben durch die Hand der Moslems lassen mussten, wurde dagegen - wenn überhaupt - höchstens nebenbei und nach der Art einer kurzen und ziemlich nüchternen Zeile berichtet. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als hätten die Moslems auch bei unseren Vertretern der schreibenden Zunft eine Art Bonus: man müsse sie - im deutlichen Unterschied zu den Christen - halt unbedingt mit Samthandschuhen anfassen. Wehe, man “beleidigt” sie, dann muss man ja rechnen, dass sie bald zu Mitteln der Gewalt greifen. Interessante Definition des Begriffs “friedliche Religion”, die man dem Islam beilegt.
Aber ob der christlich-katholische Glaube durch wen auch immer in den Dreck gezogen und beleidigt wird, interessiert ja hier zu Lande praktisch niemand von den Mainstream-Journalisten! Im Gegenteil, wehren sich mal Christen bei uns - immer nur mit friedlichen Mitteln! - gegen die billige Verspottung ihres Glaubens, wird ihnen gleich vorgeworfen, sie seien “intolerant” und wollten Pressefreiheit und freie Meinungsäußerung abschaffen!
Weltverfolgungsindex 2014. Dabei ist es überhaupt nicht der Islam, der weltweit am meisten diskriminiert und verfolgt wird. Die am meisten verfolgte Religion ist seit Jahren das Christentum! Die christliche Organisation Open Doors Deutschland veröffentlicht jedes Jahr einen so genannten Weltverfolgungsindex, der Namen von 50 Ländern enthält, in denen die Christenverfolgung am meisten ausgeprägt ist. Und es ist ziemlich aufschlussreich, sich anzuschauen, welche Länder da auf diesen Index (aufgrund von Berichten der in diesen Ländern lebenden Christen) gekommen sind.
Den Platz 1 nimmt im jüngst veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2014 Nordkorea ein (und zwar seit 12 Jahren). Die dort totalitär herrschende und sämtliche Bereiche des Lebens rücksichtslos bestimmende kommunistische Partei duldet nicht einmal den Besitz einer Bibel. Man kommt allein schon bei deren Besitz in ein Arbeitslager! Die Christen, die es in Nordkorea trotz dieser massivsten Verfolgung erstaunlicherweise gibt, müssen ihren Glauben in extremer Heimlichkeit praktizieren.
Die Plätze 2-10 nehmen alle klassische islamische Länder ein: Somalia, Syrien, Irak, Afghanistan, Saudi-Arabien, Malediven, Pakistan, Iran, Jemen. Da in manchen dieser Länder auch politisch ein totales Chaos herrscht (meistens infolge der militärisch-politischen Einmischung seitens der USA und der NATO!), sind sich die in allen diesen Ländern lebenden Christen ihres Lebens bei weitem nicht (mehr) sicher, sondern praktisch zum wortwörtlichen Abschuss freigegeben. Deshalb hat ja auch seit Jahren z.B. ein Exodus der Christen aus dem Irak und seit 2-3 Jahren aus Syrien eingesetzt, welche Länder ja zuvor einen zwar nicht sehr hohen, aber dennoch nennenswerten christlichen Bevölkerungsanteil hatten. Man verfolgt da die Christen u.a. auch, um sie zu veranlassen, das betreffende Land zu verlassen - man will durch diese religiöse Säuberung eine rein moslemische Bevölkerung haben (Dar al-Islam).
Bei der Talkshow “Menschen bei Maischberger” am 15.05.2012 zu Thema Islam hat der deutsche CDU-Politiker Wolfgang Bosbach zutreffend bemerkt, die Moslems redeten sehr gern von “Toleranz” und “Demokratie”, wenn sie in einem Land bevölkerungsmäßig in der Unterzahl sind. Man müsse aber, um den Islam besser beurteilen zu können, eben auf die Länder schauen, wo sie sich in der Mehrheit befinden, ob und in welchem Umfang nämlich da Toleranz und freie Religionsausübung von Nicht-Moslems anzutreffen sind. Und diesbezüglich sagt dann wohl sehr viel auch der Umstand aus, dass neben dem kommunistischen Nordkorea ausgerechnet neun typisch islamische Länder die traurige Top 10 der Länder bilden, die am meisten Christenverfolgung praktizieren! Kann denn angesichts dieser Tatsache der Islam wirklich so friedliebend sein, wie er von den Moslems in Westeuropa und Nordamerika so gern dargestellt wird?
Bezeichnenderweise bemerkte auch bei derselben Sendung ein neben Herrn Bosbach sitzender langbärtiger Imam, der vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet werde, Moslems müssten sich laut Koran sehr wohl nach den Gesetzen des Landes richten, in dem sie sich in der Minderheit befinden. Die entscheidende Frage dabei aber ist, wie es sich hiermit verhalte, wenn sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen... Nun, die Antwort darauf kann man eben auch im betreffenden Weltverfolgungsindex 2014 ablesen.
Wenn man dann speziell auf den Irak (4. Platz) schaut, ist es doch bemerkenswert, dass diesem Land ja in zwei Kriegen nach der Beseitigung von Saddam Hussein durch die USA und ihre Verbündeten in den westlichen Regierungen “Frieden” und “Demokratie” gebracht werden sollten. Warum wird dann aber das Christentum im Irak systematisch ausgerottet? Ähnliches ist auch zum Fall von Afghanistan (5. Platz) zu sagen.
Das offenbart auch das massive Versagen bzw. das praktisch totale Desinteresse der westlich-liberalen Regierungen und Gesellschaften am Schicksal der Christen in diesen und anderen Ländern. Sie versuchen ja anscheinend nicht einmal - wohl aus Furcht, Macht, politischen Einfluss und natürlich viele Petrodollars zu verlieren -, auf ihre eigenen engen Partner im so genannten “Antiterrorkampf” einen wie auch immer gearteten Druck auszuüben, um das Schicksal der Christen in den betreffenden moslemischen Ländern wenigstens etwas abzumildern. Bezeichnenderweise gehören ja Saudi-Arabien (6. Platz) und Katar (19. Platz) zu den Ländern, die auch die islamischen Extremisten in Syrien (3. Platz) sowohl politisch decken als auch militärisch unterstützen! Der Westen will sich wohl aus reiner Bequemlichkeit und auch wegen des eigenen weitestgehenden Verlustes des gesunden Glaubens an Jesus Christus nicht eingestehen, dass er sich auch und gerade durch solche christenfeindliche Aktionen auf die etwas längere Sicht eigentlich selbst das Grab schaufelt!
Starken Verfolgungen sehen sich auch die Christen im Sudan (11. Platz) ausgesetzt, vor allem natürlich im moslemisch dominierten Nordsudan. Ein sonderbarer Fall ist Äthiopien (17. Platz). Obwohl dort 66% der Bevölkerung Christen und “nur” 34% Muslime sind, setzt eben diese relative Minderheit der Mehrheit ziemlich zu. Eine neue Facette der Christenverfolgung entsteht da auch durch die Anpassung des Regierungsmodells an das chinesische Vorbild.
Ähnlich wie in Äthiopien verhält es sich auch in Kenia (43. Platz), wobei dort sogar 83% der Bevölkerung Christen sind. Man nimmt bei den dortigen 11-12% Muslimen ein Wachstum des radikalen Islam wahr.
Eine wenigstens kurze Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang auch die ehemaligen Teilrepubliken der früheren Sowjetunion Usbekistan (15. Platz), Turkmenistan (20. Platz), Kasachstan (39. Platz) und Tadschikistan (45. Platz). Obwohl sich vor über 20 Jahren alle Religionen und christlichen Konfessionen in diesen Ländern einer mehr oder weniger starken Verfolgung seitens des atheistisch-kommunistischen Systems ausgesetzt sahen, nimmt seitdem in diesen Ländern, und hier vor allem im letzten Jahrzehnt, die islamische Religiosität zu. Das tritt dann nämlich auch in der Form zu Tage, dass für Christen immer mehr Einschränkungen bei deren Ausübung der Religion verfügt werden. Und die Tendenz geht hier eindeutig in Richtung Zunahme solcher Repressalien.
In jedem Fall ist es äußerst bemerkenswert, dass sich unter den ersten 20 Ländern mit einer ausgeprägten bis sehr starken Christenverfolgung 15 Länder befinden, die eben klassische islamische Länder sind. Dabei erleiden, wie oben bereits ausgeführt, auch in Äthiopien (17. Platz) Christen Verfolgung in jenen Landesteilen, in denen es eine islamische Bevölkerungsmehrheit gibt. So übrigens auch in Tansania (49. Platz), wo jeweils die Hälfte der Bevölkerung sich zum Christentum und Islam bekennen. (Insgesamt stehen 27 solcher Länder mit islamischer Bevölkerungsmehrheit auf dieser 50-er Liste.)
Daher ist es weder gewagt noch “beleidigend”, daraus gewisse objektive Schlussfolgerungen zu ziehen, ob denn der Islam als solcher eher in Richtung “friedlich” oder “gewaltbereit” tendiert. Und zwar gilt dies dann unabhängig davon, ob jeder einzelne Moslem (auf der Ebene der Privatperson!) friedlich oder gewaltbereit ist. Denn wenn in so vielen islamischen Ländern systematisch Gewalt gegen Christen praktiziert wird, dann geschieht das wohl kaum zufällig, als hätte der Islam als solcher absolut nichts damit zu tun! Selbstverständlich spielen da unter Umständen auch andere Faktoren eine Rolle (Stammesdenken, verschiedene Volkszugehörigkeit, politisches Kalkül). Dennoch ist und bleibt der Islam als solcher die eigentliche Triebkraft hinter allen diesen Christenverfolgungen.
Natürlich gibt es viele Moslems, die auch die Gewalt im Namen des Islam ehrlich ablehnen (und nicht nur nach außen hin, zum Schein, wie vom Koran her leider erlaubt wird, wenn das eben zum Vorteil des Moslems oder des Islam gereiche, vgl. Sure 3,54) und von ganzem Herzen verabscheuen. Wir wollen hier nicht jeden einzelnen Moslem undifferenziert und automatisch über einen Kamm scheren und somit stigmatisieren. Dennoch ist es interessant zu sehen, dass der Islam als solcher doch ein beträchtliches Potential zur Gewalt in sich birgt, wie es das Christentum so überhaupt nicht kennt.
Natürlich gab es im Lauf der Geschichte auch nicht wenige gewaltbereite Christen, die viel Unrecht an Andersdenkenden begingen. Nur können diese sich dabei nicht auf Jesus Christus berufen - der christliche Glaube als solcher bietet ihnen hierbei keine Legitimation für aggressive Gewaltanwendung! Der Islam kennt dagegen sehr wohl sowohl das persönliche Beispiel des Mohammed, dessen Gründers (bei 27 Feldzügen bzw. Raubzügen mitgemacht!), der mit dem Schwert in der Hand missionierte, als auch Worte des Koran, dessen “heiligen” Buches, in denen zur Gewalt an bzw. zur Tötung und Unterdrückung von Andersgläubigen aufgerufen wird (vgl. Sure 9,3; 9,111). All dies lässt sich ja leicht nachlesen. Entsprechend ausgerichtet ist auch die Scharia, das islamische Recht.
Märchenstunde von “Papst Franziskus”. Am 24.11.2013 veröffentlichte Jorge Mario Bergoglio in Rom zum Abschluss des Jahres des Glaubens ein langes und 288 Punkte umfassendes Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium (Freude des Evangeliums) über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute. Einige Punkte werden darin auch dem Islam gewidmet. So behauptet er darin in Nr. 252 zunächst in Entsprechung zum Vatikanum II. (Lumen Gentium, 16), dass die Moslems “sich zum Glauben Abrahams bekennen, und mit uns den einen Gott anbeten” (www.vatican.va). Nun spricht aber Jesus sogar den Juden, die Ihn nicht annehmen, ausdrücklich die Berechtigung ab, sich auf Abraham als den Vater im Glauben zu berufen (vgl. Joh 8,39f). Um wie viel mehr gilt das dann aber erst in Bezug auf die Anhänger des Islam! Und nach Paulus (Römerbrief) können sich nur die Christen auf Abraham als ihren Vater im Glauben berufen, weil sie eben an Jesus als den göttlichen Erlöser glauben!
Aber vor allem verwerfen ja die Moslems ausdrücklich und unmissverständlich das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und werfen uns wegen des elementaren Missverständnisses dieses christlichen Glaubens an die Trinität Vielgötterei vor. Wie kann jemand, der sich für einen katholischen Papst ausgibt, solche falschen Aussagen tätigen? Das geht wohl nur - Mangel an Fachwissen besitzt er ja nicht -, wenn er ganz andere (politisch-gesellschaftliche) Interessen in den Vordergrund stellt als die christliche Wahrheit und den katholischen Glauben!
Im Anschluss daran erhebt Bergoglio eine konkrete Forderung: “Wir Christen müssten die islamischen Einwanderer, die in unsere Länder kommen, mit Zuneigung und Achtung aufnehmen”, und zwar “so wie wir hoffen und bitten, in den Ländern islamischer Tradition aufgenommen und geachtet zu werden” (Nr. 253).
Man beachte den Unterschied in der jeweiligen Wahl des betreffenden Tätigkeitswortes: “Wir Christen müssten die islamischen Einwanderer ... aufnehmen”, das heißt, es sei praktisch unsere Pflicht als Christen. “Müssten” ist ja bekanntlich die Konjunktivform, also eine lediglich leichte Abschwächung von einem klaren und unmissverständlichem “muss / müssen”! Gleichermaßen wird hier auch nicht der geringste Unterschied z.B. zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen unter den Moslems gemacht, “die in unsere Länder kommen” - das wäre ja nicht unwichtig. Nein, die Christen “müssten” halt praktisch generell “die islamischen Einwanderer ... aufnehmen”!
Und dann auch noch “mit Zuneigung und Achtung”! Selbstverständlich dürfen Hass, ungerechte Vorurteile und falsche Ressentiments keinen Platz im Herzen eines echten Jüngers Jesu Christi haben - niemand, auch nicht einem Moslem, gegenüber! Dennoch ist es sehr wohl ein legitimes Anliegen, wenn Christen ihr jeweiliges Land, welches eben eindeutig christliche Wurzeln hat, eben christlich, nach den vom christlichen Glauben abgeleiteten Prinzipien gelenkt wissen wollen (und eben nicht irgendwann - nach massenweiser und unbegrenzter Einwanderung von Moslems, wie Bergoglio dies ja zwischen den Zeilen postuliert - etwa nach denen der islamischen Scharia, wie dies in gewissen Stadtteilen mancher europäischer Großstädte teilweise schon gilt).
Es ist nicht nur legitim, sondern vom christlichen Glauben her sogar geboten, den heißen Wunsch zu hegen und auch alles Legitime zu unternehmen, dass auch in einem Staat alles nach den Grundsätzen und der Lehre Jesu Christi gelte, wie ja schon der hl. Papst Pius X. sein Wahlmotto formulierte: “Omnia instaurare in Christo - Alles in Christus erneuern”! Nun, der Argentinier Bergoglio scheint sich dagegen grundsätzlich von diesem Anliegen verabschiedet zu haben. Wie entlarvend!
An die Adresse der Moslems richtet Bergoglio dagegen nur eine (gewisse) Hoffnung und eine (eher zaghafte) Bitte (“so wie wir hoffen und bitten”), die Christen mögen “in den Ländern islamischer Tradition aufgenommen und geachtet werden.” Der Logik des folgenden Satzes können wir an sich nur zustimmen: “Bitte! Ich ersuche diese Länder demütig darum, in Anbetracht der Freiheit, welche die Angehörigen des Islam in den westlichen Ländern genießen, den Christen Freiheit zu gewährleisten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und ihren Glauben leben können.”
Dennoch wieder die Frage, warum denn plötzlich eine so markante Abschwächung der Forderung? Die Christen bekommen noch ein deutliches “Müssten” zu hören, an die Adresse der Moslems begnügt er sich nur mit einer “Bitte”. Haben denn Christen in den Augen des “Papstes Franziskus” etwa weniger Rechte und Ansprüche als Muslime? Diesen Eindruck erweckt er jedenfalls, beachtet man seine jeweils unterschiedlichen Formulierungen.
Totales Kopfschütteln bzw. ein richtiges Ärgernis verursachen dann die sich an den letzten Satz unmittelbar anschließenden Worte Bergoglios, die objektive Tatsachen verkennen: “Angesichts der Zwischenfälle eines gewalttätigen Fundamentalismus muss die Zuneigung zu den authentischen Anhängern des Islam uns dazu führen, gehässige Verallgemeinerungen zu vermeiden, denn der wahre Islam und eine angemessene Interpretation des Korans stehen jeder Gewalt entgegen" (Nr. 253).
Wenn dem so wäre, dass der authentische Islam “jeder Gewalt entgegen” stehe, warum gibt es denn dann in so vielen islamischen Ländern, ja in der überwiegenden Zahl (!) dieser Länder, sogar systematische Christenverfolgung? Sollte man etwa annehmen, dass die Leute dort wirklich nicht den eigentlichen Islam kennen und danach leben? Absurd. Man äußere sich nur entsprechend im Kernland und der Wiege des Islams, in Saudi-Arabien (6. Platz)! Da wird man dann schon allein wegen dieser Worte wohl der Verunglimpfung des Islams angeklagt und verurteilt werden...
Wenn der authentische Islam angeblich “jeder Gewalt entgegen” stehe, warum steht denn dann im Koran als Strafe für die Bekehrung vom Islam zu Christentum ohne Wenn und Aber die Todesstrafe? Und zwar gilt dieser Grundsatz auch in jenen islamischen Ländern, die eine relativ mäßige Christenverfolgung kennen. Der Islam kennt da auch für den Fall absolut keine Gnade, dass der Betreffende wieder zum Islam zurückkonvertiert! Bergoglio fabuliert da schlicht und ergreifend! Die Frage ist nur, wem zuliebe er da eine Märchenstunde abhält...
Christenverfolgung in nicht-muslimischen Ländern. Interessant ist auch, in welchen sonstigen Ländern noch Christenverfolgung anzutreffen ist. Nordkorea mit seinem militanten kommunistisch-atheistischen Weltbild haben wir ja gleich zu Beginn erwähnt. Sonderbarerweise steht auch Kolumbien (25. Platz) auf dem betreffenden Weltverfolgungsindex 2014, also ein Land, welches eigentlich eine katholische Bevölkerung hat. Was in diesem Land zur Christenverfolgung beiträgt, sind auf der einen Seite die verbrecherischen Drogenkartelle, die jeden, der ihnen nur irgendwie im Weg steht, brutal liquidieren, und auf der anderen Seite der militante Säkularismus.
In Indien (28. Platz) sind Hinduismus mit seinem Kastenwesen und damit verbunden das stark ausgeprägte Stammesdenken als Ursachen für die Verfolgung der Christen zu erkennen, die mehrheitlich den untersten Kasten angehören und als solche eher bereit sind, die befreiende Botschaft Jesu von der gleich übergroßen Liebe Gottes zu jedem Menschen aufrichtig anzunehmen. Teilweise tragen in Indien auch der islamische Extremismus und der Marxismus zu Christenverfolgungen bei.
Man denkt immer, Buddhisten seien alles nur friedliche Leute, die keiner Fliege was zu Leide tun können. Nun, Sri Lanka (29. Platz) und Bhutan (31. Platz), die ja beides eindeutig buddhistische Länder sind, kennen ebenfalls Elemente der Christenverfolgung und stehen somit auf dem betreffenden Weltverfolgungsindex 2014.
Bangladesch (48. Platz) hat eigentlich eine säkulare Regierung. Nur erfährt diese Regierung (zufälligerweise?) einen gehörigen Druck seitens islamischer Extremisten und kommt diesen dann entsprechend entgegen bzw. willfährt ihnen.
Die verfolgten Christen als Mahnung für uns. Nun, alle Christen, die in den genannten Ländern (und einer ganzen Reihe anderer Länder) leben und teilweise unter extrem widrigen Umständen ihren Glauben an Jesus Christus als den göttlichen Erlöser praktizieren, verdienen zunächst unsere aufrichtige Anerkennung! Wir ziehen den Hut vor ihrem Mut und Glaubenseifer, mit denen sie in gewisser Weise auch uns beschämen, die wir es, so gesehen, viel einfacher haben. Es ist durchaus legitim, sich selbst zu fragen, wie jeder Einzelne von uns sich in einer entsprechenden Situation wohl verhalten würde. Und wie verhalten wir uns bereits heute, wenn von uns ein wesentlich geringeres Bekenntnis zu unserem Glauben abverlangt wird?
Ferner sollten wir ihnen wohl unbedingt mit unseren Gebeten beistehen, sie mögen stark bleiben und immer die Gnade Christi an ihrer Seite verspüren! Nehmen wir an ihnen ein Beispiel für uns, damit auch wir unsere eigenen Widrigkeiten besser meistern, um Christus näher zu kommen und treu an Ihm festzuhalten!
Und schließen wir in unser Gebet gelegentlich auch ihre Verfolger ein - so wie es ja sowohl Jesus am Kreuz als auch der Erzmartyrer Stephanus getan haben. Denn diese Menschen haben die Gnade Gottes bitter nötig, um nämlich ihr gewaltiges Unrecht zu erkennen und ihr Herz vielleicht gerade für das erlösende Licht und die heilende Gnade Christi zu öffnen! Dadurch praktizieren wir mit Nachdruck unsere aufrichtige Feindesliebe und unterstreichen die große Wahrheit des christlich-katholischen Glaubens, dass Gott nämlich (z.B. im klaren Unterschied zur Lehre des Islam) “nicht will, dass jemand verlorengeht, sondern dass alle zur Sinnesänderung gelangen” (2 Petr 3,9). Denn “Er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen” (1 Tim 2,4)!

P. Eugen Rissling

 

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